Berliene Maja
Episode 01 I März 2019
Worum geht es in dieser Folge?
Insekten sterben in den Städten aus. Nach der Krefelder Studie ist in den letzten 30 Jahren die Biomasse von Fluginsekten über 75% zurückgegangen. Außerdem sind deutschlandweit 25% der Insektenarten vom Aussterben bedroht. Brauchen wir Menschen überhaupt Insekten? Über diese
und weitere spannende Fragen haben wir mit dem Wildbienenexperten Dr. Schmid – Egger und der Geoökologin und Gastprofessorin an der TU Sonja Knapp geredet. Wir haben festgestellt, jetzt ist Zeit zu handeln.
Betrachteter Raum: Die Stadt
Die Stadt ist wichtig für Insekten, da es viele unterschiedliche Flächen auf engem Raum gibt. Laut Sonja Knapp besitzen Städte eine große Heterogenität und biologische Vielfalt. Damit gemeint sind die unterschiedlichen Parks, Gärten, Bahnhöfe und Gewerbegebiete. Jedoch gibt es viele Probleme für Insekten in der Stadt. Diese sind vor allem die immense Lichtbelastung, die zunehmende Bebauung von Brachflächen und stark befahrene Straßen.
Bedeutung von Artenvielfalt
Artenvielfalt ist ein Maß für die Vielfalt biologischer Arten innerhalb eines Lebensraums. Wir müssen uns mit der Artenvielfalt beim Thema Insektenschutz auseinandersetzen, da auch 25% aller Insektenarten in Deutschland auf der roten Liste stehen. Durch Faktoren wie veränderte Landnutzung, Klimaveränderung, Stickstoffbelastung von Gewässern und nicht heimische Pflanzen steigt die Chance, dass Insektenarten aussterben. Dabei haben wir Menschen doch die kulturelle und ethische Verantwortung, die Artenvielfalt zu schützen, wie Prof. Dr. Schmid – Egger meint.
Biomasse von Insekten
Die Biomasse von Insekten ging in Deutschland in den letzten 30 Jahren um über 75% zurück, wie in der Krefelder Studie festgestellt wurde. Dadurch ergeben sich Probleme, beispielsweise bei der Bestäubung von Nutzpflanzen, bei der Nahrungssuche von Wildtieren und beim Zersetzen organischer Substanzen.
Umsetzung/Förderung
Unsere Interviewpartner sind sich einig, dass bereits bekannt ist wie man Artenvielfalt schützen kann. Jedoch ist die Politik bei der Umsetzung ihrer Meinung nach zu langsam. So müsse bereits heutzutage bei der Bebauung von Flächen die Artenvielfalt berücksichtigt werden. Die lässt sich in Parks und Gärten mit Laub, Steinen und Holz erreichen. Außerdem sollte bei der Planung darauf geachtet werden, genügend Blühflächen zu erhalten. Konkrete Beispiele, wie Insekten in der Stadt gefördert werden, sieht man bei dem Projekt „Berlin blüht auf“. Bei diesem Projekt sollen artenreiche Blumenwiesen angelegt werden, um Nisthabitate zu schaffen.
Eigeninitiative zur Insektenförderung
Jetzt seid ihr gefragt! Wenn ihr ebenfalls Insektenschützer*innen werden wollt, haben wir für euch ein paar wertvolle Tipps zusammengetragen:
1) Unseren Podcast hören und teilen.
2) So könnt ihr auf eurem Garten und Balkon heimische, offenblütige und langblühende Pflanzen anpflanzen. Dabei ist besonders wichtig, auf die unterschiedlichen Blütezeiten zu achten, damit die Insekten vom Frühling bis Herbst genügend Pollen finden können.
3) Insektenhotels bauen und ökologische Nischen entstehen lassen, z.B. in altem Holz oder in alten Mauern.
4) Bildungsarbeit leisten und mit Freunden über Insekten sprechen.
Wir bedanken uns bei Prof. Sonja Knapp und Dr. Schmidt – Egger für ihre Zeit und bei Euch fürs Zuhören. Vielen Dank für die Bluuuumen!
Wenn es euch gefallen hat, dann lasst euren grünen Daumen hier und hört nächsten Monat wieder rein.
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