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Autonomes Fahren

Wie wird sich unsere Mobilität in Zukunft gestalten?

Episode 20 I Dezember 2020

Worum geht es in dieser Folge?

Mobilitätswende, Mobilität 4.0, Autokorrektur, Klimawandel – diese Themen sind sowohl in der Politik, an der Uni und in den Medien allgegenwärtig. Immer öfter finden sie auch den Weg in private Gespräche. Ein Ansatz ist es, die Nutzung von Fahrzeugen zu teilen und auf vorhandenen Straßen autonom fahren zu lassen: Eine bequeme Lösung, bei welcher Privatpersonen ihr Mobilitätsverhalten kaum ändern müssten. Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg.

Beim autonomen Fahren handelt es sich um die höchste Stufe der Automatisierung des Fahrens, bei welcher der Mensch keine Chance mehr hat, in das Geschehen einzugreifen und das Fahrzeug alle Entscheidungen trifft.

In der Studie Urbane Mobilität und autonomes Fahren im Jahr 2035 (vgl. Deloitte 2019) beschäftigen sich Expert*innen mit verschiedenen Aspekten des autonomen Fahrens, welche die Wahl unseres Verkehrsmittels in Zukunft beeinflussen werden. Ein wichtiger Aspekt hierbei ist die Preisgestaltung: laut der Studie würden Privatpersonen für eine Fahrt mit einem geteilten Shuttle, was die preisgünstigste Variante ist, lediglich 15 Cent pro Kilometer bezahlen, da der größte Kostenfaktor (der*die Fahrer*in) wegfällt (vgl. Deloitte 2019, S.17).

Es wird also in Zukunft mehr und mehr geteilte Fahrzeuge geben. Dennoch wird es zunächst zu einer Erhöhung des Verkehrs kommen, da mehr Autos gleichzeitig auf den Straßen unterwegs sein werden. Dies liegt zum einen daran, dass im Mischverkehr einige Potentiale der autonomen Fahrzeuge (wie zum Beispiel das Fahren in sehr geringen Abständen) nicht ausgenutzt werden können. Zum anderen liegt es aber vor allem auch daran, dass im zunächst Menschen vom ÖPNV auf die autonomen Taxis umsteigen, Personen mit Privatauto jedoch weiter mit diesem unterwegs sein werden.

Durch die Zunahme des Verkehrs wird sich auch die Durchschnittsgeschwindigkeit in den Städten verringern (vgl. Deloitte 2019, S.4) und der Weg zum Ziel ein paar Minuten länger dauern. Man kann diese Zeit nun aber sinnvoll nutzen und beispielsweise das Kaffeetrinken von Zuhause ins Auto verlagern. Das autonome Fahren kann nicht nur das Leben einfacher und bequemer machen, sondern auch einen Beitrag zur sozialen Gerechtigkeit leisten. Wie das funktioniert, erfahrt ihr in unserem Podcast.

Aber was hat das Ganze nun mit dem öffentlichen Raum zu tun? Eine große Hoffnung, die an das autonome Fahren gerichtet wird, ist, liegt darauf, dass durch das Teilen der Fahrzeuge und durch das Parken der Fahrzeuge auf Flächen außerhalb der Innenstädte mehr Platz für Fuß- und Radverkehr, aber auch für Grün- und Freizeitflächen entsteht. Ob dies in Zukunft Realität werden kann, beantworten wir in dieser Episode.

Idee und Konzept

Till Caspary

Danny Lorenz

Julia Tandetzki

Interviewpartner

Thomas Pottebaum ist Leiter des Bereichs Strategy & Business Design bei Deloitte Deutschland, einem der führenden Management- und Strategieberatungsunternehmen in Deutschland. Thomas Pottebaums Fokus in seiner Beratertätigkeit liegt auf autonomem Fahren und der damit zusammenhängenden Auswirkungen auf die Automobilindustrie.

Quellen

Agentur für clevere Städte (2014). Wem gehört die Stadt? Der Flächen-Gerechtigkeits-Report. Eine Vermessung Berliner Straßen. Verfügbar hier.

 

Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW e.V. (AGFS) (2015). Parken ohne Ende? Verfügbar hier.

 

Deloitte (2019). Urbane Mobilität und autonomes Fahren im Jahr 2035. Verfügbar hier.

 

Just, U. & Krech, M. (2019). Chancen und Risiken des autonomen und vernetzten Fahrens aus Sicht der Verkehrsplanung. Verfügbar hier.

 

Lemmer, Kasten (VDA) (2019). Neue autoMobilität II Kooperativer Straßenverkehr und intelligente Verkehrssteuerung für die Mobilität der Zukunft. Verfügbar hier.

 

Notz, J. N. (2017). Die Privatisierung öffentlichen Raums durch parkende Kfz. Verfügbar hier.

Senatskanzlei Berlin (2020). Zahlen und Fakten. Verfügbar hier.

 

Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA) (2015). Automatisierung Von Fahrerassistenzsystemen zum automatisierten Fahren. Verfügbar hier.

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