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In Deutschland muss niemand auf der Straße leben (...oder?)

Episode 03 I Mai 2019

Worum geht es in dieser Folge?

 

Wie kann es passieren, dass so viele Menschen in einem Sozialstaat wie Deutschland auf der Straße leben? Wie kann eine Gesellschaft so etwas zulassen? Wieso gehen wir in unserem Alltag so ignorant mit obdachlosen Menschen und ihrer sichtbaren Armut um? Welche Fragen müssen wir uns stellen, um etwas zu verändern? Was genau muss sich eigentlich verändern? Wer trägt welche Verantwortung? Und was kann der*ie Einzelne tun?

 

Mit all diesen Fragen und noch einigen mehr haben wir uns in dieser Episode des Raumcasts beschäftigt. Einige konnten wir im Verlauf unserer Recherchen und Gespräche beantworten, für andere müssen wir als Gesellschaft noch Antworten finden. Wir finden, dass es wichtig ist, sich überhaupt erstmal mit dem Thema zu beschäftigen.

 

Im Rahmen unserer Recherchen waren wir auf einer der Führungen, die von dem Verein Querstadtein organisiert wird. Bei diesen Führungen erzählen ehemalige obdachlose Menschen von ihrem Leben auf der Straße. Dabei haben wir André Hoek kennengelernt, der etwa zwei Jahre in Berlin auf der Straße gelebt hat. Heute ist er Sozialarbeiter und setzt sich mit viel Energie für eine Verbesserung der Lebenslage obdachloser Menschen in Berlin ein. Seine Geschichte und was er von der Lebensrealität obdachloser Menschen berichtete, hat uns sehr betroffen gemacht. Er hat uns erzählt, wie man als obdachloser Mensch den öffentlichen Raum wahrnimmt, warum Obdachlosigkeit eigentlich ein Vollzeitjob ist und wie in Deutschland an obdachlosen Menschen Menschenrechte gebrochen werden.

 

Nach dem Gespräch mit André Hoek wollten wir von Dr. Prof. Susanne Gerull wissen, warum obdachlose Menschen so stark stigmatisiert und ausgegrenzt werden und ob jeder obdachlos werden kann. Susanne Gerull ist Professorin für Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit mit den Schwerpunkten Armut, Arbeitslosigkeit, Wohnungslosigkeit und niedrigschwellige Sozialarbeit an der Alice Salomon Hochschule Berlin. Sie hat sich in ihrer Arbeit umfassend mit Obdachlosigkeit auseinandergesetzt und hat uns viele gute Ideen mit auf den Weg gegeben. Sie hat uns erklärt, welche Strategien in anderen Ländern gut funktionieren, warum es so wichtig ist, eine eigene Wohnung zu haben und warum es so schwer ist, aus der Obdachlosigkeit herauszukommen.

 

Mit der Berliner Senatorin für Arbeit und Soziales, Elke Breitenbach von der Partei DIE LINKE, haben wir über die Sicht der Politik auf Obdachlosigkeit, das aktuelle Hilfesystem und über mögliche und notwendige Schritte gesprochen.

 

Wir hoffen, dass diese Episode ein Anstoß ist, sich mit dem Thema Obdachlosigkeit ein bisschen genauer zu beschäftigen.

Obdachlosigkeit

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