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Episode 02 I April 2019

In dieser Episode befassen wir uns mit dem Thema der Fahrradstadt und hören und dazu die Meinungen von Experten an. Die Moderatoren Frederic und Greta diskutieren mit den Gästen Prof. Andreas Knie und Prof. Oliver Schwedes über Chancen, Möglichkeiten und die aktuellen Defizite der Stadt Berlin auf dem Weg zu einer Fahrradstadt.

 

Berlins Straßen sind überwiegend auf den Autoverkehr ausgerichtet. Motorisierte Fahrzeuge genießen nach wie vor eine Vormachtstellung gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern. Insgesamt 58% der Verkehrsflächen in Berlin sind für das Autos reserviert. Davon entfallen 19% auf parkende Flächen. Prof. Andreas Knie kritisiert das unhinterfragte Dasein parkender Autos im öffentlichen Raum. Er spricht von einer Okkupierung des öffentlichen Raums durch Privateigentum und meint damit die Enteignung der Straße durch private Stehzeuge, die bis zu 23h am Tag stehen. Dabei könnte der öffentliche Raum viel sinnvoller genutzt werden.  

 

Letztes Jahr wurde das erste Mobilitätsgesetz bundesweit in Berlin verabschiedet. Das unter anderem mit seinem Radverkehrsteil einen wichtigen Part in der Mobilitätswende darstellt. Nicht nur bei unseren Nachbarn in Amsterdam oder Kopenhagen, auch die Anzahl der Radverkehrsteilnehmer in Berlin steigt signifikant. Gleichzeitig sind die äußeren Bedingungen vor Ort aber ganz andere. Als Fahrradfahrer in Berlin ist man täglich den Gefahren des motorisierten Straßenverkehrs ausgesetzt. Zu schmale Radstreifen, teilweise sind gar keine vorhanden oder es müssen unübersichtliche Kreuzungen passiert werden. Der Kampf um Raum auf der Straße ist hart umkämpft, die Fahrsicherheit für nicht-motorisierte Verkehrsteilnehmer ist dadurch vehement eingeschränkt, der Gewinner bleibt nach wie vor das Auto.

 

Die Existenz einer gesamtgesellschaftlichen Lösung steht noch in den Sternen. Ein sinnvoller Anfang wäre jedoch die Eindämmung des Autoverkehrs, intelligent angelegte Radwege, eine andere Autokultur und ein guter öffentlicher Nahverkehr.

 

Mit dem Mobilitätsgesetz soll der Radverkehr in Zukunft strukturell gefördert werden. Mit dem Ausbau des Radverkehrsnetzes will man mehr Menschen dazu bringen auf das Fahrrad umzusteigen, für Sicherheit zu sorgen und eine gute Infrastruktur zu schaffen. Zudem soll ein nachfrageorientiertes Angebot an Leihfahrrädern geschaffen, Fahrradabstellanlagen aufgestellt und die Nutzung von Lastenrädern ausgeweitet werden.

 

Diese umfangreichen verkehrspolitischen Maßnahmen würden zu einer nachhaltigen Stadtmobilität beitragen und für eine gerechtere Flächenverteilung des öffentlichen Raums sorg


 

Fahrradstadt

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